Farmstay im Bergdorf
Die meisten Nepalesen leben von der Landwirtschaft, daher gibt es natürlich unzählige Bauernhöfe – überall in Nepal verteilt. Da uns aber immer der persönliche Bezug wichtig ist, schicken wir Volunteers gerne zu einer Bauernfamilie, die mit Karmalaya-Mitbegründer Bhagwan Karki verwandt ist. Die Familie lebt in Gaujini, einem ursprünglichen Dorf im Shivapuri-Nationalpark in der Region Nuwakot (Kathmandu-Tal). Bereits die Anreise dorthin ist Teil deines Abenteuers. Je nach Wetter wirst du hinwandern oder mit dem lokalen Bus über holprige Wege anreisen. Das Lustige: Ob Bus oder zu Fuß, es dauert quasi gleich lange. So ist Nepal. Man rechnet daher auch nie in Kilometern, sondern nur in Stunden. Nach Gaujini brauchst du in etwa 5-6 Stunden. Das Schöne ist, dass du dich langsam von Kathmandu entfernst und dies auch sehen und erleben kannst. Nach den ersten eineinhalb Stunden hast du bereits einen gigantischen Blick über die Stadt, die von hier oben plötzlich ganz ruhig und organisiert aussieht. Immer mehr tauchst du ein in die Natur, passierst märchenhafte Nebelwälder, erhascht erste Blicke auf den Himalaya. Die Umgebung ist gekennzeichnet durch landwirtschaftlich genutzte Flächen in Terrassenbauweise. Es werden Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Kartoffeln und Rettiche angebaut. Der Ackerbau ist körperlich harte Arbeit, weil Maschinen in den steilen Hügeln und auf den kleinen Terrassenfeldern so gut wie nicht zum Einsatz kommen. Am Nachmittag erreichst du mit deinem Guide, der dich begleitet, den Bauernhof und lernst deine Familie auf Zeit kennen. Ihr sitzt zusammen, trinkt eine Tasse Tee – ankommen. Ganz ohne Stress. In Ruhe kannst du deine Unterkunft beziehen, die aktuell sehr einfach ist. Auf dem Hof selbst leben Wasserbüffel, Kühe, Ziegen, Hühner, Enten. Auch Affen treiben sich in der Umgebung herum. Wenn du den Hügel hinabwanderst, kannst du an heißen Tagen ein erfrischendes Bad im Fluss nehmen.
Aufgaben & Tagesablauf
Deine Arbeit wird je nach Saison variieren. Zusätzlich zu den verschiedensten Langzeithilfe-Tätigkeiten nach dem Erdbeben, passt du dich dem Rhythmus der Bauern an, hilfst wo du gebraucht wirst. Reis setzen und ernten, Mangos pflücken, Wasserbüffelkühe melken, Getreide schneiden, Ziegen füttern, den Acker pflügen oder in der einfachen Küche (mit offenem Feuer) bei der Zubereitung des Essens helfen. Die Menschen, mit denen du meist zusammenarbeitest, sind freundlich und sehr offen und werden dir zeigen, wie welche Tätigkeit verrichtet wird. Man kommuniziert auf Englisch und mit Händen und Füßen. Und auf Nepalesisch, wenn du Lust hast und Interesse, etwas von der Sprache aufzuschnappen. Oft reichen Basics und das Eis ist gebrochen. Man freut sich, über dein Interesse an ihrer Kultur. Deshalb wirst du während deiner Orientierungstage vor Projektbeginn auch einige Wörter und nützliche Phrasen in der Landessprache lernen.
Während du in unserem Volunteerhaus in Kathmandu während der Orientierungstage durchaus abwechslungsreicher essen wirst und immer wieder auch Brötchen oder sogar Pancakes bekommst, wirst du dich auf dem Land dem einfachen Leben und Essen anpassen. Bei unseren Farmstays erlebst du nämlich das echte, einfache Nepal. Ohne Schnickschnack. Drei mal am Tag Reis, kaltes Wasser, Feldarbeit. Für die meisten Nepalesen ist dies der Alltag. Wenn du verzichten kannst und bewusst erleben möchtest, wie wenig man zum Glücklichsein braucht, ist dies das richtige Projekt für dich.
Bei einem Farmstay in den Bergen kannst du Nepal hautnah entdecken. Arbeite und lebe auf einem Bauernhof, lerne gemeinsam mit deiner Gastfamilie das einfache Leben auf dem Land kennen. Reis setzen, Wasserbüffelkühe melken, mit der Hand Joghurt machen oder in der lokalen Schule als Lehrer aushelfen – du hilfst, wo du gebraucht wirst. Wenn du Glück hast, ist der Dorfschamane gerade in der Nähe – dann kannst du eine Audienz bei ihm haben! Außerdem kannst du bei schönen Wanderungen in der Umgebung tolle Ausblicke auf den Himalaya genießen.
Kombinationsmöglichkeiten
Kombinieren kannst du die Arbeit auf dem Hof auch mit Unterricht in der Dorfschule, die ganz in der Nähe zu deinem Bauernhof liegt: unter anderem kannst du Englisch, Deutsch, Weltgeschichte, Geographie oder Gesundheits-, Ernährungs- oder Hygienethemen vermitteln. Oder du engagierst dich im neuen Karmalaya Computer-Lab, das nach dem Erdbeben im Zuge des Wiederaufbaus ins Leben gerufen wurde. Solltest du Know-how im medizinischen Bereich haben, kannst du auch in der Krankenstation der Region mithelfen. Oder die hilfst bei einem Bauprojekt – für diese Region haben wir noch viel vor!
Wenn du proaktiv, motivert und kreativ bist, bist du in diesen Projekten richtig.