Erfahrungsbericht Herzprojekt für blinde Kinder
Swaragau | Nepal

Von Mareike

Um meine Erlebnisse besser verstehen zu können sollte ich in diesem Zwischenbericht vielleicht damit anfangen zu erzählen was mich bewegt hat nach Nepal zu kommen. Ich bin im letzten Jahr 30 Jahre alt geworden und ich habe mir die Fragen gestellt: 
Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Bin ich mit dem Leben das ich gerade lebe wirklich zufrieden? Oder wartet vielleicht irgendwo doch noch eine andere Aufgabe auf mich?

Mir war relativ schnell klar dass ich irgendwie doch nicht so zufrieden bin und ich das Gefühl habe das mir in meinem Leben etwas fehlt. Ich habe nie eine Auszeit im Ausland eingelegt, wie das z.b. viele Jugendliche nach dem Abitur machen, und somit war der Entschluss gefasst, für eine bestimmte Zeit ins Ausland zugehen. Einfach nur Urlaub machen kam für mich nicht in Frage und so kam ich auf Karmalaya, denn das Angebot aus Volunteering und Reisen schien für mich perfekt. Die Möglichkeit ein Land so nah kennen zu lernen und dabei noch etwas zurückgeben zu können, ist einfach wunderbar!

Ich möchte in meinem Bericht gar nicht so sehr auf die abenteuerliche Fahrt und die genauen Lebensbedingungen in Swaragaon eingehen, denn dies wurde in vielen anderen Berichten schon getan. Viel mehr möchte ich über meine persönlichen Eindrücke erzählen und andere „ältere“ Menschen dazu ermutigen auch ein Volunteering zu machen, denn dies ist nicht nur etwas für Jugendliche!!

Ich bin jetzt fast 4 Wochen in Swaragaon gewesen und musste leider aus persönlichen Gründen das Projekt 2 Wochen früher als geplant verlassen. Aber diese Zeit war für mich so bereichernd und unvergesslich, dass ich entschlossen habe am Ende meines Nepal Aufenthalts noch einmal ein paar Tage dort zu verbringen.

Dieses Dorf und seine Bewohner sind so herzlich, warm, und freundlich. Man wird so gut umsorgt und für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt. Man kann kaum an einem Haus vorbei gehen ohne, dass man zum Tee eingeladen wird. Die Kommunikation ist nicht immer ganz einfach, weil die meisten Leute kein Englisch sprechen aber mit ein paar Wörtern Nepali kommt man sehr gut zurecht. Wenn man nicht sehr sprachbegabt ist, braucht man auch keine Angst zu haben!! Die wichtigsten Wörter hat man ganz schnell gelernt und der Rest funktioniert wunderbar mit Händen und Füßen. Und mit den Kindern kommt man sowieso sehr schnell in Kontakt und das funktioniert auch ohne groß zu sprechen.

Learnings

Mich persönlich hat die Zeit in Swaragaon sehr viel weiter gebracht. In dieses einfache Leben einzutauchen und zu sehen wie dort das Leben gemeistert wird und wie diese Menschen mit so wenig glücklich sein können, hat mich zutiefst beeindruckt und demütig gemacht. Und dann zu erleben wie ich als einzelne Person dazu beitragen kann das Leben dort etwas bunter, abwechslungsreicher und spannender zu machen, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist, war unbeschreiblich.

Highlights

Ich werde nie das vor Freude strahlende und überglückliche Gesicht von Manischa ( eines der blinden Kinder) vergessen, als ich mit ihr ein kleines Picknick etwas oberhalb des Dorfes gemacht habe. Denn ihre ganze Klasse ist in den Wald gegangen, um dort ein Picknick zu machen und sie konnte nicht mit da der Aufstieg dorthin für sie nicht möglich war. Generell ist es so einfach, den Kinder egal ob Blind oder nicht, eine Freude zu bereiten und das was man von ihnen zurückbekommt, ist unvergesslich.

Natürlich ist auch nicht immer einfach, man kommt in ein fremdes Dorf, versteht die Sprache nicht und weiß nicht genau wie man sich am besten einbringen kann, aber das ist die Herausforderung an der man wächst und man wird mehr als belohnt!!! Ich konnte durch meine Zeit in diesem wunderschönen Dorf auf alle meine Fragen eine Antwort finden und ich habe mich dort oben selbst gefunden und die Erfahrung ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen. Ich bin dankbarer geworden für alles was ich in meinem Leben habe, ich habe erkannt, dass das was wir Probleme nennen eigentlich nur kleine Schwierigkeiten sind und leicht überwunden werden können. Und ganz wichtig alles lockerer und entspannter zu nehmen!!

Ich möchte alle „älteren“ Menschen dazu begeistern ihren Urlaub oder ihre Auszeit auf diesem Wege zu verbringen, denn man macht nicht nur etwas Gutes für die Menschen hier in Nepal, sondern auch für sich selbst!!

Impressionen

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