Erfahrungsbericht Poonhill Trekking | Nepal

Von Sabrina Moriggl

„Haben wir Donnerstag oder Freitag?“

„Heute ist Dienstag“, tönt es von hinten. Ich lache, drehe mich um und gehe weiter.

Wir waren nur wenige Tage in den Bergen unterwegs und dennoch hat sich in dieser kurzen Spanne mein Zeitgefühl völlig aufgelöst. Ich schien nur aus meinen Füßen und den Weg vor mir zu bestehen. In mir war völlige Ruhe, der Atem kam und ging. Die Zeit bestand aus dieser wundervollen Fülle des Gehens. Ich ging der Gruppe voraus, meinen eigenen Rhythmus. Streunende Straßenhunde folgten uns und wurden immer wieder Teil der Gruppe.

Der Anfang

Ich hatte nicht mit dieser Hitze gerechnet. Unter Tags waren es um die zwanzig Grad und nur der Wind brachte kühlende Linderung. Der Weg führte zunächst über eine breite Forststraße, deren Staub durch vorbeifahrende Jeeps aufgewirbelt wurde. Wir zogen unsere Halstücher über die Münder und drehten uns zum Abgrund. Nach dem Mittagessen wich der Straße die Stufen. Andres als die europäischen waren es relativ flache Steinplatten, die sich bis zum Gipfel ins unendliche zogen. Am Abend erreichten wir die erste Lodge auf etwa 1980 Meter. Mit der Dunkelheit breitete sich auch die Nacht über Ulleri aus und die Kälte kam mit Wucht zurück. Zum Glück war es im Schlafsack unter der Bettdecke im Zimmer lauschig warm.

In den Bergen aufwachen

Der nächste Morgen begann mit einer Tasse heißen Masala Tee auf der Dachterrasse. Während auf der einen Seite die Sonne hinter den Bergen aufging, versank auf der anderen Seite der Mond, wie eine Waagschale. Ich schaute fasziniert zwischen den beiden Himmelskörper hin und her – ich habe sie noch nie einen Nackendreher voneinander entfernt gesehen.

Nach dem Frühstück schulterten wir die Rucksäcke und wanderten weiter. Zunächst über Treppen, dann durch den Dschungel. Die Bäume gedeihen hier auf einer Höhe von über 2000 Meter fantastisch. Am Wasserfall machten wir Halt und kletterten zum Fluss hinab und bauten kleine Steinmännchen.

Wir waren etwa sechs Stunden unterwegs und erreichten Chorepani auf etwa 3000 Meter am Nachmittag. Morgen früh würde es zum Sonnenaufgang die letzten Meter hinauf zum Poon Hill gehen. „Wollen wir uns heute den Sonnenuntergang bereits ansehen?“, fragte ich und nach einer kurzen Rast machten wir uns motiviert auf zum Gipfel, wo wir bei einer heißen Tasse Tee die Sonne und den Tag verabschiedeten.

Am Abend kam es in der Lodge zu einem Stromausfall, der das ganze Dorf betraf. Ich fackelte nicht lange, schnappte mir meinen Daunenmantel, Handschuhe und Mütze und ging hinaus – schließlich wollte ich die Sterne sehen! Ein paar der anderen Gäste taten es mir gleich. Zwischen den Sternen schlängelte sich eine diffuse Wolke hindurch. Im ersten Augenblick verspürte ich Zorn auf diese blöde Schwade, die mir meine Sternklare Sicht versperrte, doch dann stellten sich meine Augen auf das Schwarze ein und mich überkam ein Verdacht, den ein anderer neben mir laut aussprach „Die Milchstraße“ und tatsächlich – ich schaute ins Innere unserer Sternengalaxie.

Sonnenaufgang am Poon Hill

Wir begannen den Aufstieg mit Stirnlampen und in völliger Dunkelheit. Schritt für Schritt. Ungefähr nach zwanzig Minuten gesellten sich die anderen Trekker aus dem gesamten Dorf zu uns. Es hatte beinah eine meditative Prozession, wie wir alle mit Stirnlampen durch die Nacht aufstiegen. Am Gipfel feierten wir etwa mit 600 Wanderer das Leben. Lachen, Tee, Selfies – es war eine Gipfelstimmung der Ausgelassenheit und Freude. Selbst die Hunde waren aus dem Dorf hoch gelaufen, saßen im Gras und blickten auf den Bergkamm, wo ein neuer Tag begann.

Impressionen

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