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Update aus Swaragau

Im Januar war ich in Nepal, habe gemeinsam mit Bhagwan alle Projekte besucht, Bedarf neu eruiert, die nächsten Monate geplant, mich mit vielen Leuten ausgetauscht, Feedback von Volontären eingeholt, Mitarbeiter geschult und vieles mehr. Die beeindruckendsten Momente in den übervollen Tagen waren jedoch die Besuche in Swaragau und in Gaujini – beides Regionen, die vom Erdbeben im letzten Jahr schwer getroffen wurden. Das Bergdorf Swaragau ist uns nach unserem ersten Besuch im Jahr 2011 ans Herz gewachsen. Schon 2012 bauten wir durch Reiseeinnahmen von Karmalaya-Volontären sowie Privatspender ein Haus für die dort lebenden sehbeeinträchtigten und blinden Kinder. Der Hausbau wurde damals nach der dort üblichen Bauweise vollzogen, die Kinder und wir waren froh, dass sie überhaupt eine neue, großzügige Bleibe bekommen konnten. In den weiteren Jahren engagierten sich weitere Volontäre in Swaragau, sei es in Form von Medizin- und Hygienetrainings, Unterricht in der Dorfschule, Lernaktivitäten und Englischunterricht für die blinden Kinder, Farming, Bauprojekte und vieles mehr. In Swaragau gibt es aufgrund der abgelegenen Lage – es führt keine Straße, nur ein Treppelweg ins Dorf – immer viel zu tun. Alles in manueller Arbeit. Alles immer mit viel Mühe und Arbeit verbunden. Und Swaragau liegt idyllisch. Mit Blick auf das über 7.000m hohe Bergmassiv Himal Ganesh sowie in das Tal nach Arughat. Wunderschön.
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Doch die Idylle kann täuschen. Am 25. April 2015 erschütterte ein schweres Erdbeben die Region, das Epizentrum lag nur wenige Kilometer Luftlinie von Swaragau entfernt. Danach war das Dorf fast komplett zerstört. Auch unser Haus für die blinden Kinder war größtenteils kaputt, die standhafteren Mauern waren einsturzgefährdet und mussten abgetragen werden. Heute erinnern ein paar Mauerreste an die Intention, mehr für gesundheitlich beeinträchtigte Kinder zu tun. Zwei Volontärinnen waren zum Zeitpunkt des Erdbebens vor Ort – und weigerten sich heimzureisen, sondern halfen großartig unter widrigsten Bedingungen mit. Tage später traf der von Karmalaya organisierte Hilfstrupp als erste Hilfslieferung (noch vor internationaler Helicopter Hilfe) auf dem Landweg ein – mit den wichtigsten Gütern: Wasser, Nahrungsmittel, Zelte für alle Dorfbewohner, Kleidung, Medikamente, Solarstromgeräte und vieles mehr. In den Wochen und Monaten darauf, konzentrierten wir uns, den Bewohnern des Dorfes so gut als möglich zu helfen. Zuerst in Phase 1 mit den nötigsten Hilfsgütern und in Phase 2 mit Übergangshäusern.
DANKE! 
Möglich war dies nur durch euch, unsere Community! Viele, die mit Karmalaya in Nepal waren, vor allem jene, die sich in Swaragau engagiert hatten, machten sich für Nepal stark. Hielten Vorträge, schrieben Berichte, machten Öffentlichkeitsarbeit und sammelten Spenden – im Großen sowie im Kleinen. Firmen wurden gebeten zu spenden, Kuchen wurden gebacken und gegen freiwillige Spenden verkauft. Wir waren überwältigt. Und sehr erfreut und dankbar, konnten wir doch aufgrund der Spendeneinnahmen die weitere Unterstützung für Swaragau und Gaujini gewähren. Und da wir nicht nur unsere Projekte neu aufbauen möchten sondern möglichst viel Benefit für die Dorfbewohner generieren möchten, haben wir mit unserer Vision 2020 große Pläne für Swaragau und Nuwakot!
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Fortschritt
Jetzt, nach dem langen staatlichen Bausstopp geht es mit den endgültigen Strukturen und Konstruktionen voran. Der Bau des neuen Hauses für die blinden Kinder ist in vollem Gange, das bereits gegrabene Fundament für die Dorfschule wird in diesen Wochen nochmals erweitert, anschließend wird mit dem Neubau, der 200 Kinder Platz bieten wird, begonnen. Erdbebensicher, versteht sich. Für euch haben wir ein kleines Video gemacht, damit ihr nach Swaragau reisen könnt – auch wenn ihr zuhause seid. 🙂
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=g026CsRxOSk?rel=0&showinfo=0] Nochmals DANKE für eure großartige Unterstützung, euer Vertrauen und eure Geduld! Dies ist auch die Botschaft, die euch die Bewohner des Dorfes übermitteln. Wir freuen uns mit euch auf die nächsten Schritte. Und da es viel Arbeit gibt, suchen wir auch weiterhin Volontäre, die sich in unseren Erdbebenhilfe/Wiederaufbau-Workcamps engagieren.