Nachhaltigkeitsprojekt Thailand
Unter dem Motto „Den Müll von heute nutzen, um an den Lösungen für morgen zu arbeiten”, vermittelt dir dieses Nachhaltigkeitsprojekt umfassendes Wissen über Nachhaltigkeit, Recycling und Umwelt. Wusstest du, dass alleine von 1950 bis 2015 8,3 Billionen Tonnen Plastik produziert wurden, wovon lediglich 6% zum Recycling gelangten? Über die Hälfte warf man achtlos auf Deponien oder mitten in die Natur, wo es nun über 400 Jahre vor sich hin rottet. Doch das war erst der Anfang. Bis 2017 verfrachteten wir weltweit mehr als
56% des Plastikmülls nach China, um den gesammelten Müll weiter per Hand sortieren zu lassen. Täglich geraten 8 Millionen Plastikstücke in die Ozeane und fordern dort jährlich den Tod von über 100.000 Meerestieren und einer Million Vögeln. Wenn das so weitergeht, schwimmen im Jahr 2050 mehr Plastikteile als Fische im Meer.
Auch für uns Menschen kann dieser achtlose Umgang mit Plastik zum Verhängnis werden. Vor allem Mikroplastik hat einen negativen Einfluss auf die Prochlorococcus-Bakterien, die Photosynthese betreiben und uns dadurch 10% unseres Sauerstoffs zur Verfügung stellen. Ein so enorm großes, globales Problem kann natürlich nicht auf lokaler Ebene gelöst werden. Es braucht eine ganze Generation, um ein Bewusstsein für die Ausmaße und Konsequenzen des unbedachten, verschwenderischen Umgangs mit Plastik zu schaffen. Deshalb vermittelt dieses Projekt weit mehr als „einfach nur keine Plastikverpackungen mehr zu kaufen.” Neben dem Sammeln von Müll, der Arbeit in einer Recyclinganlage und dem Erschaffen von neuen Gegenständen aus dem gesammelten Plastikabfall, bringt es dir das Vorgehen der globalen Abfallwirtschaft und deren Probleme näher. Zudem darfst du selbst an Möglichkeiten forschen, wie wir künftig in kleinem Maße und preiswert im Eigenheim recyclen können.
Deine Aufgaben
Während deiner Zeit im Nachhaltigkeitsprojekt wirst du in den gesamten Recyclingprozess miteinbezogen. Von Montag bis Freitag (8 Stunden täglich) hilfst also nicht nur beim Müll sammeln, sondern lernst auch, wie du diesen in neue Gegenstände verwandeln kannst. Stationiert bist du im Sustainability Campus, wo alle Anlagen nach traditioneller Technik aus Lehm und Holz gefertigt wurden. Hier befinden sich außerdem die Sortierstation, Lagerhäuser und das Forschungslabor. Zudem folgt deine Arbeit einem bestimmten Ablauf:
- Sammeln
In der Nachbarschaft, Flüssen, Kanälen, nahegelegenen Dörfern und Städten sammelst du Müll aus allen erdenklichen Gebieten. Jedes noch so kleine Teil zählt. Während des Sammelns sortierst du gleich in recycelbar und nicht recycelbar. Letzteres wird ordnungsgemäß entsorgt, den anderen Teil nimmst du mit zur Sortieranlage. - Waschen und Sortieren
Wieder am Projektstandort angekommen, muss das Plastik erstmal vorsortiert werden. Dafür zerlegst du alle Gegenstände in ihre Einzelteile und entfernst Verschlüsse und Aufkleber. Anschließend alles waschen, um Sand, Essensreste und Algen abzuspülen. Jetzt erst beginnt das richtige Sortieren und zwar nach Plastiktypen, von denen es tausende gibt (z.B. unterschiedliche Elastizität oder verschiedene Schmelzpunkte). Das ist eine sehr aufwendige Aufgabe, da nur die wenigsten Teile ausreichend gekennzeichnet sind. Hierbei hilft dir die Beispielsgallerie, auf der jeder Gegenstand der zum ersten Mal auftaucht aufgelistet wird. - Lagern, Zerkleinern, Waschen
Nun werden alle Plastikteile eines Typus nach Farbe sortiert und in die Lagerräume gebracht. Sobald genug Teile einer Farbe zusammen sind, werden sie zu fingergroßen Flakes zerkleinert und intensiv gewaschen, um jegliche Reste zu entfernen. Bevor du sie zurück ins Lager bringen kannst, werden sie in der Sonne getrocknet. - Produktion
Alles Flakes eines Typus werden in der Injektionsmaschine zum Schmelzen gebracht und in eine Form gespritzt. An manchen Teilen müssen anschließend die rauen Kanten abgeschliffen oder unnötige Teile entfernt werden. Zum Schluss kennzeichnest du noch alle Artikel, um sie später leichter wieder recyclen zu können.
Highlights
- Erfahre mehr über Recycling, die aktuellen Herausforderungen, warum
Industrieländer dabei nicht besser abschneiden als Entwicklungsländer und
was du verbessern kannst, wenn du wieder zu Hause bist. - Hilf neue Artikel aus recyceltem Plastik zu entwickeln und herzustellen, um in
der lokalen Gemeinschaft ein Bewusstsein für den Wert von altem Kunststoff
zu schaffen und sie zum Recycling zu inspirieren. - Wirke bei der Entwicklung der Werkstatt mit, unterstütze jeden Arbeitsschritt
und bring dich in die Forschung ein. - Lerne den Arbeitsablauf in einer Recyclingstation kennen.
- Sauge umfassendes Wissen über Natur, Umwelt, Nachhaltigkeit und
Recycling auf.